Pro­vinz – bei dem Namen müssen wir diese Frage zum Ein­stieg stellen: Hat die Band einen Lieb­lings-Pro­vinz­verein?
Robin Schmid (Key­board, Gesang): Sand­hausen. Die finde zumin­dest ich ziem­lich geil.

Wieso?
Schmid: Weil Sand­hausen zum einen nicht so weit von unserer eigenen Pro­vinz ent­fernt liegt, viel­leicht 150 Kilo­meter. Und weil zum anderen dieser eine Isländer dort gespielt hat, der bei der WM plötz­lich zum Star wurde, weil ihn die ganze Welt so heiß fand.

Rúrik Gís­lason? Vor der WM hatte er 40.000 Fol­lower bei Insta­gram, danach waren es knapp 800.000.
Schmid: Genau, der wurde über Nacht zur Ikone. Legen­därer Typ. Und jetzt haben sie auch noch Dennis Diek­meier…
Vin­cent Wai­zen­egger (Gesang, Gitarre): Der hat doch neu­lich auch gegen den HSV getroffen, oder?
Robin: Ja, genau.

Wenn man aus Vogt bei Ravens­burg im Süden von Baden-Würt­tem­berg kommt, von wel­cher Fuß­ball­mann­schaft wird man dann Fan?
Wai­zen­egger: Man muss sich zwi­schen dem VfB und den Bayern ent­scheiden. Bei mir wurde es als Kind der VfB, vor allem wegen meinem Opa. Der war Fan.
Schmid: Bei mir sind es die Bayern geworden. Aber ich habe auch einen guten Grund. Ich bin gebür­tiger All­gäuer, also gebür­tiger Bayer.
Wai­zen­egger: Wobei ich auch zugeben muss: Mitt­ler­weile drücke ich Dort­mund die Daumen. Die Klopp-Jahre haben mich begeis­tert, da wurde ich zum Erfolgsfan. Seitdem bin ich dran geblieben und feiere den BVB, was natür­lich immer wieder zu Stress mit Robin führt.
Schmid: Vor der Saison haben wir gewettet, wer Meister wird. Das Ergebnis dürfte ja allen bekannt sein.

Ich war eher der Staub­sauger-Typ“

Sänger Vincent Waizenegger

Was war der Wett­ein­satz?
Schmid: Sobald wir auf Tour gehen können, wird Vin­cent ein Kon­zert im Bayern-Trikot spielen müssen. Ich habe noch ein paar knal­lige Dinger aus den Neun­zi­gern bei mir im Schrank liegen. Da kann er sich dann eins von aus­su­chen.
Wai­zen­egger: Das ist wohl so.

Wer waren Ihre fuß­bal­le­ri­schen Idole, als Sie klein waren?
Schmid: Ganz klar: Oli Kahn.
Wai­zen­egger: Echt jetzt? Ich dachte immer, bei dir wäre es Mario Gomez gewesen.
Schmid: Das war erst viel später, als Gomez für die Bayern in gefühlt jedem Spiel getroffen hat. Als kleiner Junge war mein Lieb­lings­spieler Kahn. Ich war zwar nie Tor­wart, aber Kahn war halt der Titan. Als Bayern-Fan musste man den Kerl lieben. Der Lieb­lings­spieler von Mosse (anderes Band­mit­glied, d. Red) ist übri­gens Roy Makaay.
Wai­zen­egger: Wieso das?
Schmid: Weil Mosse damals im Sta­dion war, als Makaay in der Cham­pions League gegen Real Madrid schon nach ein paar Sekunden geknipst hat. Das fand er ziem­lich beein­dru­ckend. Wer war dein Idol?
Wai­zen­egger: Ganz klar: Kevin Kuranyi. Ich war sogar ein ganz bru­taler Kevin-Kuranyi-Fan. Schlimm wurde es, als er bekannt gab, dass er den VfB in Rich­tung Schalke ver­lassen würde. Da ging dann bei mir in der Schule dieser Song rum (singt): Ke-vin Ku-ran-yi – stinkt nach Sa-la-mi! Keiner ver-misst dich – Also ver-piss dich!“
Schmid: Assi.

Haben Sie selber gespielt?
Schmid: Klar.

Im Verein?
Wai­zen­egger: Und ob. Beim SV Vogt, ab der F‑Jugend. Ein echter Pro­vinz­verein, weil er sogar noch etwas außer­halb von Vogt liegt. (Lacht.)
Schmid: Ich habe dort in der Offen­sive eigent­lich alles gespielt. Mal im Sturm, mal auf der Außen­bahn, mal auf der Zehn.
Wai­zen­egger: Ich war Sechser oder Achter. Eher der Staub­sauger-Typ.
Schmid: Wir haben nicht oft zusammen bei den Herren gespielt, weil Vin­cent ein paar Jahre jünger ist und erst später aus der Jugend rauskam. Aber es gibt eine tolle Erin­ne­rung: Ich war im Sturm, Vin­cent im Mit­tel­feld, Pass von ihm, Schuss von mir, Tor. Großer Moment. Wobei man fai­rer­weise sagen muss: Es war in der 2. Mann­schaft.

Mit wel­chen Spie­lern würden Sie den jeweils anderen am ehesten ver­glei­chen?
Schmid: Bei Vin­cent ist es auf jeden Fall Sami Khe­dira. Das haben wir auch früher immer gesagt: ein kleiner Khe­dira.
Wai­zen­egger: Ich würde bei mir eher sagen Lam­pard! (Lacht.) Ein etwas holp­riger Lam­pard. Aber klar, Khe­dira nehme ich auch. Ich war wie gesagt eine Art Staub­sauger vor dem Sech­zehner. Robin wäre für mich ein Gomez.
Schmid: Bei mir wurde der Ver­gleich auf jeden Fall auch immer gezogen. Was vor allem an meinem Lauf­stil liegt, irgendwie ist der dem von Gomez sehr ähn­lich. Nur meine Tor­quote war leider nicht ganz so gut.

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